Dem Bund fehlen Informationen Wirkung der Swiss-Covid-App kann noch nicht genau gemessen werden Das Bundesamt für Gesundheit hat Stellung zu den Problemen rund um das Contact-Tracing genommen. Offenbar gibt es bei der Nutzung der Corona-Warn-App auch viele Missverständnisse. Aktualisiert vor 2 Stunden «Es ist noch ein «sehr, sehr langer Weg»: Sang-Il Kim, Leiter Abteilung digitale Transformation im BAG. Beim Contact-Tracing setzt der Bundesrat unter anderem auf die Swiss-Covid-App. Wie wirkungsvoll sie ist, können die Zuständigen noch nicht genau sagen. So ist etwa unklar, wie viele Personen die Warnung erhalten haben, dass sie in Kontakt mit einer infizierten Person waren. Der Grund für die fehlende Information ist, dass die Gewarnten nicht wie gewünscht die Infoline angerufen hatten, sondern sich direkt testen liessen. Das sagte Sang-Il Kim, Leiter Abteilung Digitale Transformation im Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Donnerstag an einem Mediengespräch. Wegen der engen Vorgaben bezüglich des Datenschutzes sind die Verantwortlichen auf solche Angaben angewiesen. Nur rund 12 Personen hätten bei der Hotline angerufen, bei bislang über 80 eingegebenen Codes von Infizierten. Unklar ist auch, wie viele Personen sich wegen einer solchen Warnung testen liessen. Die Zahl der aktiven App-Nutzer liegt gemäss den neusten Zahlen bei 945'000 Nutzenden, während die App eigentlich fast 1,85 Millionen heruntergeladen wurde. Die grosse Diskrepanz ergibt sich gemäss den Verantwortlichen daraus, dass einige Nutzer den Installierungsprozess nicht abgeschlossen haben, das Business-Handy ausschalten oder zeitweise den Flugmodus einschalten. So kann kein Abgleich gemacht werden. Am Freitag oder nächste Woche soll eine genauere Messmethode und ein häufigerer Abgleich eingeführt werden. Immerhin zwei Millionen Downloads Zwei Millionen Downloads seien schon mal nicht schlecht, bilanzierte Kim, auch im Vergleich zum Ausland. Trotzdem sollen schnell weitere Nutzerinnen und Nutzer gewonnen werden. Neben den Telekomanbietern, die in den kommenden Tagen mit einer SMS eine Empfehlung zur Nutzung der App versenden werden, soll auch die Post eingespannt werden. In einer Testphase in der Deutschschweiz, der Romandie und im Tessin sollen Post-Kunden am Schalter Hilfe bei Fragen rund um die App bekommen. Nun müssten Erfahrungen gesammelt und laufend Verbesserungen vorgenommen werden. Kim macht keinen Hehl daraus: «Es ist noch ein «sehr, sehr langer Weg. Die App wird uns noch mehrere Wochen oder Monate begleiten». (SDA /fal)